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Alpenverein Trier


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Tourenberichte

 

"Heilige" Gebirgslandschaften in China

Sch�ne und "heilige" Gebirgslandschaften.[2] syntax error, unexpected token "<", expecting end of file

Zwei Jahre,  nachdem ich Tibet „auf dem Dach der Welt von der Seidenstraße bis zum Qomolagma (Mount Everest)“ kennenlernen konnte, war es eine Fortsetzung, wenn  die „schönsten Gebirgslandschaften“ im Norden und in der Mitte des eigentlichen China besucht wurden. Wieder interessierte mich besonders die Verbindung der Gebirge mit menschlicher Kultur und Religion.

 Bei der Großen Mauer besuchten wir (mit Bernd Lutz aus Merzig, erneut mit Hauser Exkursionen) nicht wie die meisten Touristengruppen das restaurierte Teilstück bei Badaling, sondern wanderten auf oder neben der Mauer bei Gubeikou und Jinshanling an der Grenze zur Mandschurei. Am ersten Tag sind wir auf schmalen Pfaden mit weitem Blick über die herrliche Landschaft ganz allein unterwegs gewesen. Mit zahlreichen Signal-, Wach- und Vorratstürmen windet sich die Große Mauer wie ein Drachenschwanz bis zum Horizont.

Es gibt vier „heilige Berge“ des Buddhismus in China. Der wichtigste („goldene“) ist der Wutai Shan. Der Bodhisattva der Weisheit hat nach der Legende auf den fünf Gipfeln residiert und seine Lehre verkündet. Es sind mit etwa 3000 m die höchsten Berge Nordchinas. Auf jedem Gipfel stehen Klöster (Tempel), die zurzeit zügig aufgebaut werden. Zwei Mönche pilgern zwischen zwei Gipfeln, indem sie wie die Tibeter bei der Umrundung des heiligen Bergs Kailash die Strecke mit dem Körper ausmessen (hinwerfen und drei Schritte weitergehen).

Das "h�ngende Kloster".Die fünf „mythischen Berge“ Chinas stehen in Verbindung mit der alten Religion des Daoismus (Taoismus) und sollen in den fünf Himmelsrichtungen die Welt und ihre Elemente symbolisieren. Beim Heng Shan (Shan = Berg, Gebirge) erinnert das sensationell am Felsen „hängende Kloster“ etwas an das Tigernestkloster in Bhutan. Es besteht seit dem 6. Jahrhundert und ist den drei Religionen geweiht (daoistisch, buddhistisch und konfuzianistisch, heute nicht mehr bewohnt). Beim Song Shan liegt das sagenhafte Shaolin-Kloster, in dem der Zen-Buddhismus entstanden ist. Dieses aus zahlreichen Kung-Fu-Filmen bekannte Kloster gibt es tatsächlich und beherbergt heute 400 Mönche, darunter 150 Kung-Fu-Kämpfer (die auch eine Vorführung geben), daneben Übungsplätze für Kung-Fu-Schüler. Auf dem Berg kann man eine Höhle besuchen, in der ein Mönch um 500 n. Chr. die Bewegungen der Tiere beobachtet und die körperlichen Übungen zu einer Kampfkunst verbunden haben soll. Der Hua Shan (Blütenberg) hat mit fünf im Kreis stehenden Felsengipfeln die Form einer Lotusblüte. Er galt als Ort für Sucher nach Unsterblichkeit. Die Wege an den steilen Felsen (senkrechte Wände) sind mit Steintreppen nicht mehr gefährlich, sofern es nicht regnet; die Begehung  von 800 Höhenmetern bis ca. 2000 m bei einer Temperatur von 40° ist aber schweißtreibend. Zwischen den chinesischen Besucherscharen wuchten Träger und Trägerinnen Lasten mit Baumaterial, Speisen und Getränken im Rückenkorb oder an Stangen über der Schulter in die Höhe. An den Ketten, die als Halt bis zu den Gipfeln angebracht sind, hängen „Millionen“ von Liebesschlössern mit roten Bändern als Gelöbnis der treuen Liebe.

Ebenso malerisch ist der Huang Shan, der mit seinen bizarren Felsgipfeln, die von Wolken umwoben sind, von Künstlern und Dichtern als „erster unter den Bergen Chinas“ bezeichnet wurde. Er ist wie der Wutai Shan von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen worden. Man übernachtet in einem Berghotel beim „westlichen Wolkenmeer“ in etwa 1800 m Höhe und kann den berühmten Sonnenaufgang sehen.

Diese Reise ist für Alpinisten und Trekkingreisende untypisch, vermittelt aber einen starken Eindruck vom besonderen Verhältnis eines alten Kulturvolkes zu seinen malerischen Bergen.

Beim Sektionsabend am 4. April 2014 werde ich darüber berichten.

 

Gunther Franz  

 

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