Diese Website verwendet technisch erforderliche Sitzungscookies, um die Darstellung von Seiten- und Navigationselementen zu gewährleisten.
Sie können aber entscheiden, ob Nutzungsdaten zu statistischen bzw. Marketingzwecken von Ihnen erfasst werden dürfen.
Detaillierte Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Die Forensoftware phpBB benutzt ebenfalls technische Cookies. Diese können NICHT ausgeschaltet werden! Wenn Sie das Forum nutzen, erklären Sie sich mit den Datenschutzrichtlinien des Forums einverstanden.

Alpenverein Trier


Druckvorschau

Tourenberichte

 

Jubiläumsfahrt 2012 ins Stubaital

[2] syntax error, unexpected token "<", expecting end of file

Obwohl Angelika und Dieter Liebkowsky verständlicherweise nicht jedes Jahr eine große Sektionsfahrt organisieren können und wollen, haben sie zum 100jährigen Jubiläum der Sektion Trier eine Fahrt ins Stubaital vorbereitet und geleitet, was von allen Teilnehmern mit großer Anerkennung und Dank bedacht wurde. Dieser galt auch den anderen Hochtouren- und Wanderführern Jo Afschrift, Belinda Hauer, Johann Lenz und Gerd Neu, die Gruppen übernahmen. Unter den 48 anderen Teilnehmern kannten sich viele seit langem (beispielsweise seit der Sektionsfahrt ins Zillertal – Breitlahner 1993); andere waren schon einige Jahre Mitglied, ohne an Veranstaltungen teilgenommen zu haben, andere neu dabei. So diente die Fahrt der Integration von Sektionsmitgliedern, die wahrscheinlich auch in Zukunft an Wanderungen und Sektionsabenden teilnehmen. Wichtig war auch die gemischte Altersstruktur bis zum Senior Willi Lang, der mit 81 Jahren kostenlos Bergbahn fahren durfte. Unser Busfahrer war wie bei früheren Sektionsfahrten Hubert Fischels aus Mettendorf, der nicht nur sicher den großen Bus um die Ecken lenkte, sondern auch nach getaner „Arbeit" die Wandergruppen wieder vollständig einsammelte und ins Hotel brachte. Untergebracht waren wir in dem Hotel Almhof in Neustift-Milders mit der 50 m entfernten Pension Almrausch. Von dem sehr gut gekochten Fünf-Gänge-Menü (incl. Salatbuffet) an den Abenden hörte man lediglich als gelegentliche Kritik, dass es zu reichlich sei, so dass trotz der körperlichen Bewegung mit keiner Gewichtsabnahme zu rechnen war. Nicht nur aus diesem Grund suchten einige nach den Touren die Sauna und den Wellness-Bereich auf.

Da der Bus aus Mettendorf kam, bestanden Zusteigemöglichkeiten in Bitburg, Wittlich, Trier und Kenn. Die Trierer konnten erstmals Autos bei der Wehrtechnischen Dienststelle auf dem Grüneberg abstellen. Die Fahrt ging an Mannheim und Ulm vorbei über den Fernpass nach Innsbruck. Unsere Führer haben nach dem Abendessen jeweils die für den nächsten Tag geplanten unterschiedlich schweren Touren vorgestellt. Die leichteren Wanderungen mit ungefähr fünf Stunden Dauer wurden etwa von der Hälfte der Teilnehmer gewählt, so dass manchmal zwei Gruppen in unterschiedliche Richtungen gingen.

Da an einem Tag der Woche der Bus nicht bewegt werden darf, sind wir am Sonntag, 2. 9. von unserem Hotel in Milders (1026 m) zur Auffangalm und Brandstattalm (1810 m) aufgestiegen, entweder auf bequemen Fahrwegen oder auf engen, steilen Pfaden durch den Wald und die Bergwiesen. Auf der Terrasse der Brandstattalm (nach einer früheren Brandrodung benannt) gab es eine schöne Jause in der Sonne. Mit dem entsprechenden Abstieg kamen 1600 Höhenmeter zusammen. Die Führung hatten Dieter Liebkowsky und Gerd Neu (mit seinem quicklebendigen Rehpinscher Willi).

In den folgenden Tagen haben wir die vier Stubaier Bergbahnen benutzt, zu deren Talstation uns der Bus brachte. Am Montag, 3. 9. fuhren wir mit der Kreuzjochbahn von Fulpmes (1000 m) zur Bergstation Kreuzjoch (2136 m). Ein neues Vereinsmitglied überraschte uns in der Gondel mit der Mitteilung, dass er erstmals in seinem Leben die 2000 m-Höhenlinie überwunden habe. Da wir uns schon vorher alle duzen, blieb uns nur eine Gratulation. Wir gingen unter der Führung von Gerd zum Sennjoch (2190 m) und unter den Felsen des Hohen Burgstalls (mit vielen Lawinenverbauungen) entlang zur Starkenburger Hütte (2237 m). Wenn der Nebel aufriss und die Sonne durchkam, ergaben sich eindrucksvolle Bilder. Die Hütte heißt nach der Provinz Starkenburg in Südhessen, da sie 1900 von der Sektion Starkenburg-Darmstadt errichtet wurde. Nach der Einkehr in der Hütte oder auf der windigen Terrasse kamen unsere anderen Gruppen an und so marschierten wir auf einem Fahrweg zur Kaserstattalm (1890 m). Da die Karte 1: 25 000 anscheinend nur für Alterssichtige vergrößert war, aber nicht etwa genauer als die Karte 1: 50 000, sind wir einen schönen, breiten Weg gegangen, der in die richtige Richtung, aber nur zu einer Weide mit gepflegten Kühen und nicht zum Kreuzjoch führte. Da es für einen zweiten Versuch zu spät war, sind wir von der Kaserstattalm den langen Weg zur Galtalm (1634 m) und dann in schnellem Schritt zur Mittelstation der Bergbahn bei der Bruggeralm (1362 m) gegangen. So ergaben sich etwa 1000 m Abstieg.

Am Dienstag, 4. 9. brachte uns von Mieders die Serlesbahn nach Hochserles (1605 m) unterhalb des markanten Gipfels des Serles (2717 m). Unter Führung von Gerd Neu und Johann Lenz wanderten wir zum malerisch gelegenen Kloster Maria Waldrast (1638 m). Dieser bekannte Wallfahrtsort geht auf ein angebliches Wunder im Jahr 1392 zurück. Während des Dreißigjährigen Krieges (1621-1624) wurden das Kloster der Serviten („Diener Mariä") und eine Kirche erbaut. Dass es die höchstgelegene Klosterkirche Europas sein soll, kann uns Weltreisenden weniger imponieren, wenn das Kloster Ronbuk am Mount Everest in 5200 m Höhe bewohnt ist. Am Brunnen mit dem Heilwasser werden Kanister und Flaschen abgefüllt. Die Auffindungskapelle oberhalb des Klosters erinnert an das geschnitzte Marienbild. Auf dem „Gipfel" des Waldraster Jöchl (1878 m), eines bewaldeten Bergkegels, steht ein großes Kreuz mit einem Gipfelbuch (!). Bei der dortigen Rast trafen wir die andere Gruppe, die unter Führung von Dieter denselben Weg in Gegenrichtung gegangen ist. Den Gleinser Steig ging es hinab zur Ochsenhütte (1582 m), wo man sich auf der Sonnenterrasse erfrischen konnte. Einige hatten großes Vergnügen, als sie statt mit der Gondel die 640 Höhenmeter auf der Sommerrodelbahn ins Tal hinab geglitten sind.

Der Mittwoch, 5.9. war „zur freien Verfügung", da keine geführten Bergtouren geplant waren. Dietmar Ruckerts Einladung zu einer Führung durch seine Heimatstadt Innsbruck folgten 32 Kulturbeflissene. Ausgangspunkt war die nationale Gedenkstätte der Tiroler, Bergisel, eine 746 m hohe Erhebung südlich von Innsbruck, wo 1809 unter Oberbefehl von Andreas Hofer vier Schlachten gegen die bayrischen und französischen Truppen geschlagen wurden. Für das 1000 m² große Riesenpanorama der Schlacht vom 13. August 1809 (von Michael Zeno Diemer 1896 gemalt) wurde vor einem Jahr ein eindrucksvolles Museum gebaut, in dem auch eine Dauerausstellung des Landesmuseums „Schauplatz Tirol" untergebracht ist. Die Aussicht auf das Inntal und die Nordkette der Alpen konnten wir anschließend in natura vergleichen. In Innsbruck-Wilten stehen zwei große Barockkirchen nebeneinander, die zur Basilika erhobene Pfarrkirche und die Stiftskirche. Der Stadtrundgang führte zum Dom mit dem Wallfahrtsbild „Maria Hilf" von Lukas Cranach, das Goldene Dachl, die St. Anna-Säule (auf der Annas Tochter Maria steht, was für Diskussion sorgte) und zum Innrain mit Blick auf Hüttingen auf der anderen Innseite. Einige erledigten Einkäufe, andere besuchten noch die Hofkirche mit dem gewaltigen Grabmal Kaiser Maximilians. Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter; das angekündigte Unwetter geduldete sich, bis wir ins Hotel zurückgekehrt waren.

Am Donnerstag, 6. 9. brachte uns die Gondel auf 1800 m unterhalb der Elferspitze (2505 m). Die eine Gruppe mit Gerd Neu stieg zur Pinnisalm (1560 m) ab, wo es eine vorzügliche Buttermilch gab. Am Pinnisbach entlang ging es zur urigen Karalm (1747 m), wo wir die andere Gruppe trafen. Mit gleichmäßigem Schritt stiegen wir bis unterhalb des Zwölfers (die Namen sind wie in den Dolomiten vom Sonnenstand abgeleitet) auf ca. 2200 m. Da der Nebel sich lichtete, sah man vom Panoramaweg die Gebirgswand Kirchdachspitze – Kesselspitze zwischen Pinnistal und Gschnitztal. Von der großen Elferhütte (2080 m) waren 300 m Abstieg zur Bergstation notwendig. Dort gelang es der „tollkühnen" Gerlinde Schneider, einen Platz für einen Tandemflug mit einem Paraglider zu ergattern.

Freitag, 7. 9. war die vierte und letzte Bergbahn des Stubaitals dran. Vom Talende, der Mutterbergalm (1725 m), trug uns eine Gondel bis zum „Eisgrat" (2850 m) und eine weitere zum Schaufeljoch neben der Schaufelspitze. Eine Eisentreppe führt zu einer Aussichtsplattform, die für ausländische Touristen „Top of Tyrol" (3210 m) benannt wurde. Wenn es auch nicht die höchste Erhebung von Tirol ist, reicht ein großartiger Rundblick bis Marmolata, Rosengarten und Langkofel in den Dolomiten und die Wildspitze in den Ötztaler Alpen. Der Abstieg über den „Gletscherpfad" (einer gewalzten Spur) auf dem Schaufelferner war für die Älteren, die früher Touren auf fast unberührten Gletschern unternommen haben, enttäuschend. Es ist unsicher, wie lange wegen der Erwärmung die Erschließung als Sommerskigebiet überhaupt noch sinnvoll ist. Ein besonders schöner Ruhepunkt bei der Wanderung unter Führung von Angelika und Dieter war eine besonnte Wiese oberhalb der Dresdner Hütte (2308 m). Drei Bergkameradinnen (Monika Kertels, Karin Bannholzer und Renate Coura) sind von dort auf den Egesengrat (2631 m) mit prächtiger Rundsicht gestiegen. Nach der Rückfahrt mit der Gondel von der Dresdner Hütte zur Mutterbergalm haben wir dort den kleinen Wasserfall „Brücke" am Ursprung des Ruitzbaches aufgesucht und sind auf bequemen Wegen den Bach entlang zum Grawawasserfall gegangen, nicht der höchste und wasserreichste, aber der breiteste Wasserfall in Tirol. An der Grawaalm (1534 m) haben wir nach 1100 Meter Abstieg die anderen Gruppen getroffen.

Dass anlässlich unserer Rückfahrt am Samstag die Sonne besonders kräftig schien, brauchte uns nicht zu grämen, denn wir waren mit der zeitweise nebligen Witterung durchaus zufrieden gewesen und konnten die Landschaft von Tirol, Bayrisch Schwaben und Baden-Württemberg genießen. Zum Abschied wurde betont, dass es anlässlich des Jubiläums eine besonders gelungene Sektionsfahrt war, und neben den anderen Führern Angelika und Dieter Liebkowsky für die Initiative besonders gedankt.

 

Gunther Franz

http://dav-trier.de/media/tourenberichte/Stubai_2012/Waldrast.jpg/p

Zurück zur Übersicht