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Alpenverein Trier


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Tourenberichte

 

Hochtour Mont Blanc

 

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Dieses Jahr sollte es ganz hoch hinausgehen. Der Mont Blanc stand auf dem Programm. Wer Elmar und Gregor kennt, kann sich gleich denken, dass das nicht ganz normal ablaufen kann. Einfache und überlaufene Normalwege mögen die Beiden einfach nicht. OK, kein Problem, auf den Mont Blanc führen ja viele Wege. Unsere, bzw. Ihre Wahl viel auf den alten italienischen Normalweg, den Tournette Sporn.  Dieser liegt auf der Süd-West-Seite am linken Rand der Mirageflanke. So etwa in der hinterletzten Ecken des ganzen Mont Blanc Gebietes. Keine Seilbahn, keine bewirtschaftete Hütte, nur viel Fels, Eis und Schnee. Genau das richtige für Gregor und Elmar. Aber das war nun mal der Plan. Entweder man geht mit oder läßt es. Ich wollte natürlich mit, hatte bloß keine Ahnung was mich erwartet. Meine 4000er Erfahrung bis dato war Null. Aber der Reihe nach.

Für so ein Unternehmen, gilt es erstmal topfit zu sein. Das haben wir dann auch alle im Vorfeld durch viel Klettern und Laufen geschafft. Dann sollte man sich Akklimatisieren. Dazu waren wir zuerst am Furkapaß, auf der Albert-Heim-Hütte, wo Elmar eine Fortbildung machte. Der Rest, das war neben dem schon erwähnten Gregor noch Mira und ich (Frank), wollten den Galenstock über den Südost-Grat besteigen. Eine wohl schöne, kombiniere Tour, die zuerst über den Tiefengletscher zum Fuß des Grates führt. Dann in schöner Kletterei bis Schwierigkeit V(ein kurzer Zug) zur Firnhaube und weiter über diese zum Gipfel. Wir haben unser Vorhaben dann aber nach der zweiten Seillänge wegen schlechten Wetters abgebrochen. Wir standen im Nebel, bei irgendwas um die Null Grad. Bei den Temperaturen und mit Hochtourenschuhen vereiste IVer Passagen zu klettern, macht nicht wirklich Freude. Deshalb kehrten wir unverrichteter Dinge wieder zur Hütte zurück, haben dafür aber eine weitere Tour auf unserer Wunschliste.
Der nächste Tag versprach besseres Wetter. Noch mal auf den Galenstock wollten wir aber nicht, sondern entschieden uns für das Gletschhorn. Ein mehr oder weniger unbedeutender Gipfel aber mit ein paar interessanten Kletterrouten. Wir entschieden uns für den nicht all zu schwierigen Südgrat. Das war genau was wir suchten, um das Klettern mit Hochtourenschuhen noch ein wenig zu üben. Der Zustieg liegt etwas versteckt. Man muss um einen großen Felsvorsprung herum und dann über steile Firnfelder quasi von hinten zum Grat. Der Grat an sich bietet herrlichste Kletterei im IV Grat. Die Aussicht zum Gallenstock und weiter ins Wallis hinein ist prächtig. Nur der Abstieg passt so gar nicht zu der plaisirmässig eingerichteten Route. Es geht durch II.er Gelände, das nicht immer ganz fest ist, alpin halt.
Damit waren unsere Vorbereitungen am Furkapass abgeschlossen. Abends noch schnell einen Blick auf den Wetterbericht für das Mont Blanc Gebiet. Ganz toll war der nicht, aber vielversprechend. Gregor und ich schafften es dann auch, Elmar davon zu überzeugen, dass das Wetter mitspielt wird. Am nächsten Morgen brachen wir auf gen Westen auf. Ankunft in Entrèves am späten Nachmittag und schnell mit der Seilbahn rauf zum Refugio Torino. Jedem der schon mal dort war, ist die Treppe wohlbekannt. Alles anderen sei gesagt: Die schlaucht ganz schön! Platz gab in der Hütte auch genug. Allerdings trifft Hütte es nicht wirklich. Es sieht eher aus wie ein Kasernengebäude. Nun ja, das Essen war genießbar und ausreichend und geschlafen haben wir in 4 Mann Stuben, also ruhig und entsprechend gut.
Als weitere (letzte) Eingehtour, wenn man das so nennen kann, stand der Dent du Géant (4013m) auf dem Programm. Ein gewaltiger Zahn, den man schon vom Tal aus ohne Probleme erkennen kann. Er erfordert auf der Südwestwand, im leichtesten Anstieg, Kletterei bis III, wenn man die Seile benutzt, ohne ist Kletterkönnen bis V+ gefragt. Das sollte also mein erster 4000er werden. Ich hab' mich ja schon gefragt, ob er nicht eine Nummer zu groß ist, aber jetzt noch kneifen kam nicht in Frage. Der Zustieg erfolgt über den großen Glacier du Geant, den man gleich hinter der der Hütte betritt im in Richtung des großen Zahnes. Der Geltscher war schnell geschafft, Nun standen wir vor dem brüchigen Unterbau des Zahnes. Dieser wird am kurzen Seil im unteren Teil durch eine Rinne und später über einen sehr breiten Grat ersteigen. Im Anstieg haben wir dann so alles falsch gemacht was geht. Wir hielten uns grob gesagt immer links, links, links, richtig gewesen wäre, rechts, rechts, rechts. Nun ja, man sollte halt einfach besser lesen was im Führer steht statt den Gruppen vor einem blind zu folgen. Irgendwann kamen Gregor und ich trotzdem am Einstieg an, allerdings war von Mira und Elmar nichts mehr zu sehen. Sie hatten wohl eine etwas schnellere Linie gefunden und waren wohl eingestiegen. Da mehrer Gruppen ebenfalls schon am Einstieg warteten, überlegten wir, ob stattdessen der Rochefortgrat, der am Deant du Geant beginnt, eine Alternative wäre, verwarfen das aber gleich wieder. Erstes wussten wir nicht, wie wir Mira und Elmar Bescheid geben sollten und zweites, konnte ich mich nicht so richtig mit diesem schmalen Ding anfreunden. Meine Schnee/Firn/Eis Erfahren steckte ja noch in dem Kinderschuhen. So entschieden wir uns, doch auf den Zahn raufzusteigen. Nach kurzer Wartezeit, ging es los. Ich übernahm den Vorstieg, sollte ja hier unten noch nicht so schwer werden. Von wegen! Direkt in der ersten Seillänge hängt ein dickes Fixseil an dem man sich hoch wuchtet. Ohne diese Hilfe wäre es bestimmt Ver Kletterei. Danach wird es allerdings leichter. Vor der großen Platte, gab es wieder etwas Stau. Also warten. Die Platte an sich bietet wunderschöne Kletterei entlang eines Risses. Dieser Teil macht es Spaß. Von Fuß der Platten sieht es auch so aus, als wäre die Verscheidung am Ende der Platten sie letzte Seillänge und der Gipfel damit fast erreicht. Allerdings ist dem nicht so. Nach der Verschneidung folgen noch vier Seillängen bis man endlich oben ist und jedes Mal denkt man, die nächste müsste doch die letzte sein. In der letzten Seillänge passiert man den westlichen Gipfel (Point Sella, 4009m) und kommt über eine kleine Scharte auf den höheren Nordostgipfel (Pointe Graham 4013m). In der Scharte warteten aber Mira und Elmar schon seit über einer Stunde auf uns, sodass wir den Nordostgifel ausließen und direkt zum Abseilen durch die Südwand übergingen. Von nun lief wieder alles nach Plan: Abseilen, Absteigen (dieses Mal auf dem richtigem Weg) und noch etwas Gletscherlauferei zurück zur 'Kaserne'.

Da war er also, mein ersten 4000er, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten und ohne Hauptgipfel, aber immerhin. Der große Weisshubel, wie Gregor den Mont Blanc immer nannte, sollte ja noch kommen. Nach einer weiteren Nacht in dem 4-Mann-Zimmer ging es am nächsten Tag zurück ins Tal. Pause war angesagt. Wir mieteten uns auf dem letzten Campingplatz im Val Veny ein, überprüften die Ausrüsten und jeder ging in sich. Die Anspannung stieg, zumindest bei Mira und mir. Für uns beide, stand die bis dato größte Tour an. Gregor und Elmar nahmen es etwas gelassen. Trotzdem merke man, dass etwas nicht alltäglichen vor uns lag.
Zeit für ein paar Eckdaten der Tour:

Linker(nordwestlicher) Teil der Mirageflanke mit Tournette Grat,
 links im Bild

Der Aufstieg erfolgt normalerweise an zwei Tagen, zuerst von Visaille (1659m) zum Ref. Quinta Sella(3371m). Am zweiten Tag weiter zum Gipfel(4807)m und wieder irgendwohin runter, wir wollten zur Ref. de la Tête Rousse. Die Gesamttour bewegt sich im Bereicht ZS bis S-.

Donnerstag:
Nun, dem Plan folgend starteten wir gegen 8 Uhr in Visaille (bis dorthin kommt man mit dem Auto). Erst über Teer, dann Schotterwege bis zum Ende des Val Veny. Dort hat man einen wunderschönen Blick auf das Hochmoor und den Talschluss und zum Col de la Seigne hin. Gleichzeitig ist es somit die letzte größere Grünfläche, was man zu sehen bekommt. Weiter geht es über den mit Steinen zugedeckten Miragegletscher bis rechterhand der Mont Blanc Gletscher steil den Berg herab geflossen kommt. Hier treffen wir ein italienisches Pärchen, das sich nicht ganz sicher ist, ob es denn wirklich dort hinauf geht. Wir sind einigermaßen überrascht, da die Tournette Route eine der einsamsten Routen am Mont Blanc ist. Im Schnitt findet man dort nicht mehr als 10 Seilschaften im Jahr und nun gleich zwei am selben Tag.

Dort irgendwo in der Bildmitte liege das Ref. Quinta Sella

Die letzten Meter auf dem unteren Teil des Mount Blanc GletschersNa ja, egal, wir versicherten ihnen, dass es richtig ist und begutachteten erstmal selbst den weiteren Weg – denn dort fangen die "Probleme", andere sprechen von Herausforderungen, an. Vermutlich auf Grund des Gletscherrückgangs, darf man im unteren Teil des Mont Blanc Gletschers richtig Eisklettern, kurze Stellen bis ca. 70 Grad. An ein Ausweichen in die linken Felsen, wie in diversen Berichten/Führern vorgeschlagen, ist nicht zu denken. Das Gelände dort ist nicht begehbar. Es bleibt, sich mühsam über den arg zerschundenen Gletscher vor zu arbeiten. Dazu brauchen wir knappe 4 Stunden und verlassen den Gletscher gegen 16:00 Uhr. Nun liegen 'nur' noch 500 Höhenmeter Kletterei im IIer Gelände bis zur Hütte vor uns. Die Kletterei ist schön und macht Spaß, nur die schon vorgeschrittene Zeit und das Wissen, morgen wird's noch schwerer, drücken etwas auf die Stimmung. Kurz nach halb sieben erreichen wir die, auf einem kleinen Rücken liegende Hütte an. Das italienische Pärchen ist schon am Essen. Und von ihnen erfahren wir, dass wir erstmal wieder runter zum nächsten Geltscher dürfen, zum Schnee holen. In der nähe von der Hütte gibt's nämlich keinen Schnee mehr und Wasser hat es in der Höhe sowieso nicht. Hin und zurück macht das eine gute halbe Stunde. Da das Topfweise recht mühsam ist, hat Gregor den guten Einfall gleich einen ganzen Rucksack voll zu holen. Ersten ist das wesentlich mehr und zweiten lässt er sich auch besser tragen (immerhin ist es I/IIer Gelände). Nun hatten wir Schnee in hülle und fülle und das sollte auch gut so sein. Dann noch ein schnelles Abendessen und fertig machen für die Nachtruhe. Es sei noch angemerkt, das Refugio gehört nicht unbedingt zu den schönsten, saubersten oder wärmsten Orten in den Bergen, aber für diese Tour durchaus völlig ausreichend ist.

Freitag:
Aufstehen gegen 2:30 Uhr, wir ließen den Italiener beim Aufstehen und Frühstücken den Vortritt, da die Hütte doch etwas kleiner ist. Dann was kleines Frühstücken, einpacken, aufräumen, den Rest Schnee draußen im großen Topf verstauen und loslegen. Mittlerweile war es kurz nach 4 Uhr. Viel zu spät, wie sich noch rausstellen sollte. Die Italiener hatten fast eine Stunde Vorsprung. Die erste Schwierigkeit des Tages ist ein kleiner Seitenarm des Mont Blanc Gletschers, der bis zu 50 Grad steil ist. Mit Firnauflage kein Problem, doch wir hatten schon stellenweise Blankeis. Nicht unbedingt ganz einfach. So sahen wir dann auch die Italiener, wie sie doch recht mühsam vorankamen. Im Führer (DAV) ist ein Ausweichen nach links in die Felsen beschrieben, was nur 15 Minuten länger dauern sollte. Wir berieten uns kurz und schlugen dann die linke Variante ein. Das ist die falsche Rinne - der falsche Weg...Allerdings nahmen wir das Links zu wörtlich und stiegen in eine Schnee/Eisrinne ein, was (zur Abwechslung) mal wieder ganz falsch war. So kamen wir gegen 10 Uhr auf einem kleinen Sattel an, gut 100 Meter über dem Gletschersattel, den wir eigentlich hätten passieren müssen. Große Betroffenheit bei allen! Die Rinne war anstrengend und hatte viel Kraft gekostet, es war schon spät und man war fern ab der eigentlichen Route. Einziger Trost, von dort hatte man einen tollen Blick auf den Tournette Sporn, denn so wohl die wenigsten haben. Da von den Italienern weit und breit nichts mehr zu sehen war, konnte der Aufstieg über den Gletscher wohl doch nicht so schwierig sein. Nach einer kleinen Pause, machten wir uns dann auf den Weg hinab zum Sattel, den wir mittels Abklettern und Abseilen nach einer Stunde erreichten. Nun lag das große Gletscherbecken vor uns. Wir gingen zwar noch ein paar Meter in Richtung Sporn, sahen dann aber doch ein, dass es an diesem Tag keinen Sinn mehr machen würde, weiter zu gehen. Schweren Herzens machten wir uns an den Rückweg zum Biwak und wollten es am nächsten Tag noch mal versuchen. Telefonate mit Zuhause bestätigten zum Glück, das auch das Wetter noch einen Tag mitspielen sollte. Da unsers Gasvorräte langsam zur Neige gingen, waren wir überglücklich die Schneereste vom Vortag nicht ausgeschüttet zu haben. Dank der Sonne, hatten wir so schon mal Wasser, das nur noch warm gemacht werden musste. So konnten wir sogar noch problemlos Essen und reichlich Getränke für den nächsten Tag zubereiten.

Samstag:
Aufstehen kurz vor eins, man ist ja lernfähig. Dann der gleiche Ablauf wie am Vortag, nur das wir bereits kurz nach zwei Uhr die Hütte verließen. Wieder zum Geltscher, dieses Mal blieben wir aber auf demselben. Die blanke Passage wurde sicherten, insgesamt 4 Seillängen. Kurz vor sechs waren wir bereits auf dem Sattel. 5! Stunden früher als am Tag zuvor. Das gab uns ein richtig gutes Gefühl und wir machten uns an die Querung des großen Gletscherbeckens, das die Quelle des Mont Blanc Gletschers ist. Nach gut ein Stunde, war auch das geschafft. Nun stand eine Firnflanke über 300 Höhenmeter an. Die ersten Meter konnten wir noch am kurzen Seil bewältigen, doch schon bald trafen wir auf Spalten und die Firnauflage wurde unangenehmer, so dass wir uns entschlossen wieder zu Sichern. Nach 3 Sunden in diesem Firnhang hatten wir dann endlich Fels erreicht. Alle waren froh, endlich wieder festn Boden unter den Füssen zu haben. Zum Grat hoch mussten wir aber erst noch durch eine brüchige, zum Teil noch vereiste Rinne mit nicht ganz festem Fels. Um ehrlich zu sein, er war stellenweise scheußlich brüchig. Ab dort gingen wir dann, mit einer kurzen Ausnahme, nur noch am kurzen Seil. Das Gelände lässt das zu, sofern man den III.ten Grat absolut beherrscht, sich der Brüchigkeit der Felsen bewusst ist und man die schweren Stellen zwischendurch mittels Felsköpfen oder auch mal mit einem Klemmkeil absichert. So arbeiteten wir uns langsam nach oben. Zwischendurch mussten wir immer wieder die Steigeisen anziehen, da der Fels mit kleineren Firngraten durchsetzt ist. Ich empfand sie extrem unangenehm, da die Firnschicht nur ca. 5cm dick und nicht sonderlich stabil war, man darunter aber festes Eis vorfand. Also zuwenig für Schuhe und zuviel für Steigeisen. Das waren dann auch die Momente, wo ich mich fragte: "Warum macht ich das hier überhaupt" oder "Gott lassen diesen Stunt gut ausgehen". Irgendwo in der Mitte des Tournette Sporns kommt dann noch ein größeres Schneefeld, das über eine steile Firnflanke mit Wächte am Ende erstiegen werden mussten. Auch hier waren die Verhältnisse wieder extrem schlecht und wir haben richtig gesichert. Am Ende Schneefeldes geht es wieder zurück in den Felsgrat, der hier oben zwar etwas fester, dafür aber auch etwas anspruchsvoller ist. Noch sah alles ganz gut aus, auch wenn es mittlerweile schon drei Uhr Nachmittags war. Wir klettern am Grat weiter. Leider zogen gegen vier Uhr Wolken auf. Damit war klar, wir würden am Gipfel im Nebel stehen. Bis dato hatte man eine ungetrübte Sicht in alle Richtungen gehabt. 250 Höhenmetern über dem großen Schneefeld erreicht man dann recht unspektakulär den französischen Normalweg Auf diesem geht es dann noch eine halbe Stunde weiter bis zum Gipfel. Auf diesen leichten, letzten Metern fällt dann auch die Anspannung ab und die ersten Glückshormone werden ausgeschüttet. Man hat Zeit, den Anstieg noch mal Revue passieren zu lassen: Die Gedanken, die man sich im Vorfeld gemacht hat, den Rückschlag am Zweiten Tag, die schwierigen Passagen aber auch die schönen Momente, wie der erste Blick zu Biwak, oder das Gefühl morgens am dritten Tag, als man doch recht früh schon auf dem Gletschersattel stand. All das ging mir durch den Kopf und gleichzeitig wurde die Freund mit jedem Schritt größer. Um kurz nach sechs war es dann soweit, wir standen ganz oben, haben zwar nichts gesehen, waren aber trotzdem glücklich nach 16 Stunden auf dem Gipfel zu stehen. Und man glaubt es kam, wir waren alleine dort oben (waren wir das ???). Ein paar Bilder, eine kurze Pause, dann machten wir uns auf an den Abstieg Richtung Goûter-Hütte. Elmar dränge ein bisschen, da er dort eigentlich nicht übernachten wollte. Man hört ja so einiges schlechtes von der Hütte. Nach zwei Stunden leichten Abstiegs erreichten wir die Hütte. Gregor, Mira und ich wollten dort bleiben. Elmar hatte aber wenig Hoffung einen Lagerplatz zu bekommen und absolut keiner Lust im Speisesaal zu schlafen. Trotzdem ging ich rein und fragte einfach mal nach. Und siehe da, es gab massig Platz im Lager, wir bekamen sogar noch eine Suppe und Bier. Ich glaube letztes hatte Elmar dann doch überzeugt und wir bleiben die Nacht dort. Zu der Hütte selbst will ich nichts sagen. Dazu kann sich jeder der will, selbst ein Bild machen. Ich war jedenfalls froh, dort schlafen zu können.
Am nächsten Tag, mussten wir dann nur noch zur Bahn absteigen, mit dieser runter nach Les Houches fahren, irgendwie nach Italien zum Campingplatz und den Autos kommen und dann nach Hause. Mira du Gregor mussten am Montag wieder arbeiten gehen. 'Nur noch' und als wenn das nicht schon genug wäre zeigte uns das Wetter nun, das es auch mal anders konnte, als nur Sonne und ein paar Wolken. Damit wir auch am Sonntag noch richtige Bergfreude hatten, beschloss dieses nämlich in der Nacht noch etwas Schnee zu bringen. So durften wir dann den Klettersteig von er Goûter zur Tête-Rousse-Hütte runter im Schneesturm und mit Steigeisen abklettern. Und wie zum Spott sah man in kurzen den Wolkenlücken den Weg weiter von der Tête-Rousse-Hütte zur Bahnstation zum Teil in der Sonne liegen. Nach zwei erreichten wir das gefürchtete Grand Couloir.

Grand CouloirHier hatte das Wetter sogar einen Vorteil, wir sahen die ganze Zeit nicht einen einzigen Stein das doch sehr steinschlaggefährdeten Couloir hinunter kommen. Ab hier wurde auch das Wetter besser und wir waren schnell bei der Bergstation. So, nun nur noch mit den Bahnen runter nach Les Houches, dann mit dem Bus nach Chamonix und mit dem Taxi zurück zum Camping Platz im Val Veny. Da Mira und Gregor ja am Montag wieder arbeiten mussten, war Eile angesagt. Mira und ich bauten schon mal die Zelte ab, während Gregor und Elmar die Autos holten. Es wurde schnell alles verstaut aber der lange Tag ohne ein richtiges Essen forderte nun seinen Tribut: Wir hatten Hunger.

In Entrèves nahe der Talstation der Seilbahn zum Ref. Torino, gab es ein Restaurant, das recht nett aussah. Wir kehrten deshalb dort ein, wurden aber bitter enttäuscht. In jedem noch so serviceunfreundlichem deutschem Restaurant bin ich bis jetzt besser Bedient worden, als dort. Wir ließen uns unsere gute Stimmung trotzdem nicht vermiesen. Das Essen war auch halbwegs genießbar, und so konnten wir mit vollem Magen und schönen Tourenerlebnissen die Heimreise antreten.

 

 

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